Flöhe beim Hund
Hunde sind bei Flöhen als Wirtstiere sehr beliebt. Neben dem Hundefloh (Ctenocephalides canis),
der die Familie der Hunde bevorzugt, aber auch Menschenblut nicht verschmäht, sind beim Hund
folgende Floharten anzutreffen:
- der Menschenfloh,
- der Hühnerfloh,
- der Kaninchenfloh
- und der Rattenfloh.
Überwiegend werden Hunde allerdings vom Katzenfloh (Ctenocephalides felis) befallen.
Er ist weiträumig verbreitet, was seinem großen Wirtsspektrum entspricht.
Flöhe sind zwar keine tödliche Bedrohung, sie können aber ausgesprochen lästig sein und
sind keineswegs harmlos: Durch Flohstiche werden mitunter allergische Reaktionen
(Flohallergie) ausgelöst, Hautentzündungen (Dermatitis) verursacht und Bakterien eingeschleppt.
Außerdem ist der Floh der wichtigste Zwischenwirt für den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum).
Die Übertragung auf Hund und Katze erfolgt durch das Anknabbern oder Fressen des Flohs.
Eigentlich sind Flöhe treue Fellbewohner. Ihr mit Borsten versehener Körper trotzt mechanischen
Dezimierungsversuchen aller Art. Bei starkem Befall können ausgewachsene Flöhe durch ihre
legendäre Sprungkraft aber auch leicht auf andere Wirte übergehen. Oft werden ihre Eier,
Larven und Puppen im weiten Umkreis verstreut. Damit steigt die Chance auf neue Lebensräume
und Nahrungsquellen.
Wie anpassungsfähig die kleinen Rekordhalter im Weitsprung sind und viele weitere interessante
Informationen erfahren Sie im Artikel „Flöhe – anpassungsfähige Miniatur-Vampire“.
DIE FORTPFLANZUNG VON FLÖHEN
Befruchtete Weibchen legen 24 - 36 Stunden nach der Blutaufnahme 30 - 50 Eier in das Fell des
Wirts. Die etwa 0,5 mm großen, ovalen Eier fallen bald darauf vom Tier ab und verteilen
sich meist in der Nähe seiner Schlafstätte. Nach 4 - 5 Tagen schlüpft die erste Larve,
die sich von organischem Material aus der Umgebung und von den bluthaltigen Ausscheidungen
der adulten Flöhe ernährt. Da die Larven sehr empfindlich sind, leben sie meist versteckt
im Gras oder im Sand, in Teppichböden oder Zimmerfugen.
Das ist einer der Gründe, warum eine erfolgreiche Flohbekämpfung auch immer die Behandlung
der Umgebung einbezieht. Dazu erfahren Sie mehr im Artikel
„Ein Floh kommt selten allein“.
Nach der Larvenphase, die drei Stadien und bis zu 18 Tage umfasst, setzt die Verpuppung zu einem
5 mm großen Kokon ein. Im Puppenstadium sind die Parasiten weitgehend resistent, auch gegenüber
Insektiziden. Flöhe können als Puppe bis zu einem halben Jahr überleben. Der adulte Floh (Imago)
schlüpft, sobald er merkt, dass ein potentieller Wirt anwesend ist – durch Reize wie Wärme,
Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft oder Erschütterungen. Derartige Signale können zum
Massenschlupf von Flöhen führen.
Der gesamte Entwicklungszyklus dauert unter optimalen Bedingungen etwa 3 - 5 Wochen, kann
aber bei niedriger Umgebungstemperatur auch mehrere Monate in Anspruch nehmen. Unmittelbar
nach dem Schlupf sucht der Floh springend einen Wirt und beginnt schnell – innerhalb von
3 - 5 Minuten – Blut zu saugen. Schon nach 8 Stunden paart er sich zum ersten Mal und
legt einen Tag später seine ersten Eier.
Der Floh ist ein echtes Erfolgsmodell. Flöhe existieren schon sehr lange. Die ältesten
bisher entdeckten Flohfossilien sind zwischen 165 und 125 Millionen Jahre alt. Wie diese
Urflöhe aussahen und wovon sie sich ernährten, erfahren Sie im Artikel
„Flöhe im Jurassic Park“.
Wie Sie akuten Flohbefall sicher erkennen, können Sie im Artikel „ Flohbefall schnell und sicher erkennen“ nachlesen.