Lyme-Borreliose
Borreliose ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Infektionskrankheiten, die durch
Bakterien der Gattung Borrelia ausgelöst werden. Die Lyme-Borreliose entsteht durch Bakterien der Gruppe Borrelia burgdorferi sensu lato und ist die häufigste durch Zeckenstiche
übertragene Krankheit des Hundes.
Welche Zeckenarten im deutschsprachigen Raum häufig vorkommen und welche Krankheiten sie
übertragen, können Sie im Artikel
„Zecken – Kleine Blutsauger auf acht Beinen“ nachlesen.
KURZ INFORMIERT
Erreger
Borrelia burgdorferi sensu lato
Überträger
Der Gemeine Holzbock (adulte Zecken und Nymphen)
Verbreitung
Im deutschsprachigen Raum ist die Borreliose flächendeckend verbreitet – ebenso in Europa.
Das Leibniz-Institut für Länderkunde e. V. hat eine Verbreitungskarte für
Deutschland herausgegeben: http://aktuell.nationalatlas.de/?s=Borreliose
Symptome
Meist verläuft eine Borreliose ohne erkennbare
Symptome. Allgemeine Krankheitssymptome: Fieber, Müdigkeit,
Lahmheiten und Appetitlosigkeit.
WORAN ERKENNE ICH EINE ERKRANKUNG?
Die beim Menschen typische Wanderrröte wird beim Hund selten beobachtet. Eine
Hautrötung wird zudem durch die stärkere Pigmentierung von Tierhaut und Fell
oft überdeckt und ist daher nur schwer zu erkennen.
Ist die Stelle mit einem Zeckenstich geschwollen oder heiß, sollten Sie umgehend
eine tierärztliche Praxis aufsuchen. Dies sind Anzeichen für eine Entzündung,
die wiederum das erste Symptom einer Infektionskrankheit sein kann, die von
der Zecke übertragen wurde.
Bei den meisten Hunden verläuft eine Borreliose ohne erkennbare Symptome.
Treten Symptome auf, sind Appetitverlust, Mattigkeit und hohes Fieber zu beobachten
sowie Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Nach einiger
Zeit können schmerzbedingte Bewegungsbeeinträchtigungen auftreten. Im weiteren
Verlauf sind Organschäden möglich, die vor allem die Nieren und das Herz betreffen.
Auch Nervenentzündungen und Überempfindlichkeiten im Rückenbereich
sowie akute Hautentzündungen mit wässrigen Ausschwitzungen – sogenannte Hot Spots –
können auftreten.
In einigen Fällen kommt es zur „Lyme-Arthropathie“. Das ist eine mit Lahmheit
einhergehende Arthritis der Gelenke. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können
schubweise wiederkehrende Lahmheiten auftreten, die sich schleichend verstärken
und womöglich durch Phasen der Besserung unterbrochen sind. In diesen Fällen
wird die Erkrankung oft chronisch.
WIE WIRD DIE BORRELIOSE BEHANDELT?
Zur Diagnose und Behandlung muss der Tierarzt aufgesucht werden. Eine Borreliose
beim Hund wird mit Antibiotika behandelt. Auch wenn es dem Tier in der Regel
schnell besser geht, sollten die Antibiotika über den verordneten Zeitraum
gegeben werden.
Die schmerzhaften Beschwerden lassen sich gut durch entzündungshemmende
Schmerzmittel für Hunde lindern.
Wird die Borreliose beim Hund rechtzeitig behandelt, ist die Prognose gut.
Es ist aber in einigen Fällen wahrscheinlich nicht möglich, alle Bakterien
abzutöten und bei einer chronischen Borreliose können immer wieder Schübe
mit akuten Beschwerden auftreten.
WAS KANN ICH VORBEUGEND TUN?
Die beste Prophylaxe ist eine gute Zeckenbekämpfung. Es empfiehlt sich, die Zecken abzutöten, bevor sie die Krankheitserreger
übertragen können. Denn dann stellen sie keine Gefahr mehr für die Gesundheit des
Menschen dar.
Für die Lyme-Borreliose ist eine Impfung erhältlich. Viele nützliche Informationen
zu Schutzmaßnahmen finden Sie in folgenden Artikeln: