FLÖHE BEI DER KATZE
Flöhe lauern praktisch überall da, wo auch Freigänger-Katzen gern unterwegs sind:
in Gärten, Wiesen und Wäldern. Mit ihrer gewaltigen Sprungkraft überwinden Flöhe
mühelos die Distanz zu arglos dahinziehenden Passanten, unter denen auch Menschen
sein können. Sie stechen ihr Opfer mit speziellen Mundwerkzeugen und ernähren sich
von deren Blut. Damit es flüssig bleibt, setzen sie ihm Substanzen zu, die eine
Blutgerinnung verhindern.
Flöhe sind zwar keine tödliche Bedrohung, sie können aber ausgesprochen lästig
sein und sind keineswegs harmlos: Durch Flohstiche werden mitunter allergische
Reaktionen (Flohallergie) ausgelöst, Hautentzündungen (Dermatitis) verursacht
und Bakterien eingeschleppt. Außerdem ist der Floh der wichtigste Zwischenwirt
für den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum). Die Übertragung auf Hund und
Katze erfolgt durch das Anknabbern oder Fressen des Flohs.
FLÖHE SIND FLEXIBEL
Der Lebensraum der lästigen Blutsauger beschränkt sich keineswegs auf die freie Natur.
Sie halten sich auch gern in wohltemperierten menschlichen Behausungen auf, die sie
als blinde Passagiere erreichen, z. B an Bord eines zweibeinigen Freundes oder
tierischen Besuchers. Deshalb sind Hauskatzen keinesfalls vor Flöhen sicher.
Meist ist ein Flohbefall daran zu erkennen, dass Ihr Haustier sich häufiger
kratzt oder putzt. Der mit Borsten versehene Flohkörper trotzt aber mechanischen
Dezimierungsversuchen dieser Art.
Eigentlich sind Flöhe treue Fellbewohner, aber adulte Flöhe können durch ihre
legendäre Sprungkraft leicht auf andere Wirte übergehen. Deshalb kann ein
Tierhalter einen akuten Flohbefall leider auch mal am eigenen Körper spüren.
Katzenflöhe sind nicht wählerisch, sie stillen ihren Durst auch mal am Menschen.
Flohstiche ähneln Mückenstichen, liegen aber meist dicht nebeneinander und
bilden eine sogenannte „Flohstraße“.
Wie anpassungsfähig die kleinen Rekordhalter im Weitsprung sind und viele
weitere interessante Informationen erfahren Sie im Artikel
„Flöhe – anpassungsfähige Miniatur-Vampire“.
FLOHKOT IST ROT – FLOHBEFALL SICHER ERKENNEN
Die kleinen Parasiten sind für das menschliche Auge nicht immer gut zu erkennen und
auf der Haut des Vierbeiners als schwarze Punkte zu finden. Flöhe können sich im Fell
gut verstecken. Ein feinzinkiger Kamm kann helfen, Flöhe im Fell zu entdecken. Kämmen
Sie dazu das Fell an mehreren Stellen und klopfen den Kamm anschließend auf einem
weißen Küchenpapier aus. Feuchten Sie das Küchenpapier leicht an und zerreiben Sie
die schwarzen Punkte: Wenn sie sich rötlich oder rostbraun färben, handelt es sich
sehr wahrscheinlich um Flohkot, denn Flöhe scheiden einen großen Teil des
aufgenommenen Blutes wieder aus.
Weitere Informationen zum Thema „Flohbefall schnell und sicher
erkennen“ können sie im gleichnamigen Artikel lesen.
EIN FLOH KOMMT SELTEN ALLEIN
Flöhe vermehren und verbreiten sich rasant: Schon 24-36 Stunden nach einer Blutmahlzeit
legen die Weibchen Eier und nach wenigen Wochen kann es sich eine ganze Flohhorde
in der Wohnung gemütlich gemacht haben. Ein Weibchen legt bis zu 50 Eier am Tag.
Das erklärt den dynamischen Verlauf der Fortpflanzung. Aus den Eiern entstehen
Larven, die sich über das Puppenstadium hinaus zum erwachsenen Exemplar entwickeln.
Bei den traumhaften Umweltbedingungen, wie sie in einer gut geheizten Wohnung
herrschen, durchläuft der Floh diese Entwicklung innerhalb von drei Wochen.
Die Eier werden direkt im Fell abgelegt, fallen aber größtenteils vom Tier ab
und finden sich dann am Schlafplatz, an der Aussichtsplattform am Fenster, auf
dem Lieblingssofa, der Schmusedecke, ... Nach einer Weile findet man die
frühen Entwicklungsstadien der Flöhe fast in der ganzen Wohnung. Nur 5 % der
Flohpopulation befinden sich auf dem Tier. Die restlichen 95 % leben in der
Umgebung – in Form von Larven, Eiern oder Puppen, die immer wieder eine
Quelle für einen Neubefall darstellen. Bei akutem Flohbefall ist deshalb
eine gründliche und regelmäßige Reinigung sehr wichtig. Einmal kurz übersaugen
hilft da leider nicht. Wie eine effektive Umgebungsbehandlung aussieht
und wie sie die Flohplage endgültig loswerden können, erfahren Sie im
Artikel „
Ein Floh kommt selten allein“.
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